Wenn die Sonne schwindet, die Vögel aufhören zu singen beginnt das nächtliche Leben im Wald. Der Waldkauz ruft und die Dachse ziehen laut raschelnd durchs Unterholz.
Eine Waschbärenfamilie durchstreift das kleine Waldstück auf ihrer Suche nach Nahrung. Wenig später folgt ihnen die Wildkatze auf ihrem Pfad. All das geschieht im Verbogenen der Nacht.

Auszug aus unserem Projekt

Um das Nachtleben der Wildtiere zeigen zu können haben wir zunächst deren Verhalten beobachtet. So konnten wir ihr Wegenetz besser verstehen. An günstigen Stellen haben wir dann hochauflösende Kameras positioniert und hierfür Auslöser konstruiert, die von Fuchs, Reh und Wildschwein selbstständig betätigt werden. So konnten wir erste Bilder der nächtlichen

Bewohner aufzeichnen und sichtbar machen wer nächtens durch den Wald streift. So fand die Waschbärenfamilie nach Einbruch der Dämmerung großen Spass daran sich nächtelang vor unserer Kamera zu tummeln. Die Wildkatze zog mit ihrem Nachwuchs vorbei und dem Dachs ragte nach dem Besuch des angrenzenden Maisfelds ein ganzer Maiskolben dem Mund heraus.

Über uns

Wir sind begeisterte Naturfotografen, die interessiert sind auch komplexere Zusammenhänge als Geschichten zu erzählen und dazu auch alternative Aufnahmetechniken zu verwenden. Wie z.B der Einsatz von Kamerafallen.

Max Kesberger. Als Fotojournalist an der Hochschule Hannover bin ich interessiert an Geschichten, die sich rund um die Natur und Wildlife drehen: z.B. Wölfe in der Heide, die Weiten der Karpaten Rumäniens, aber auch unscheinbareres wie begeisterte Biologen, die sich mit Leidenschaft dem Schutz und der Aufzucht von kleinen Kröten kümmern, die im Bestand gefährdet sind oder die Weiten der Karpaten Rumäniens.
Spannend finde ich an komplizierter umsetzbaren Themen, wie die unsichtbaren Nachtbewohner zu arbeiten, wobei mir meine technische Ausbildung zu gute kommt und ich so ein Auslösesystem für unsere Kameras entwickeln konnte.

Homepage: maxkesberger.com
Technik: ircamtrap.com

Aiko Sukdolak, ich bin begeisterter Naturfotograf und habe als großer Naturliebhaber ausgiebigen die Flora und Fauna Nord-deutschlands dokumentiert. Mein Interesse an der Natur ist bereits in frühsten Kindertagen entstanden in denen ich mich beinahe täglich in den Wiesen und Wäldern der Region Hannover aufgehalten habe. Später konnte ich durch zahlreiche Fahrrad- und Kanutouren dann neue Facetten kennenlernen. Als Technik affiner Mensch habeich dann zur Fotografie gefunden. Dieser Leidenschaft konnte ich auch innerhalb meines Studiums der Geodäsie und Geoinformatik und durch meine Arbeit als Support- und Entwicklungsingenieur im Bereich Photogrammetrie weiterentwickeln.
Homepage: www.sukdolak.de


Wir durften unsere Kamerafalllen mit der freundlichen Genehmigung der Waldeigentümer in einem kleinen Privatwald in der Region Hannover aufstellen. Der Wald ist forstwirtschaftlich kaum erschlossen. Baumfällarbeiten werden ausschließlich im Winter und auch nur in sehr geringem Umfang gemacht und in großen Teilen werden auch vom Wind gefällte Bäume und Totholz liegen gelassen. Es wird allerdings eine Wiese freigehalten in der im Frühling und Sommer Schafe weiden. Im Wald befinden sich zahlreiche Altbäume unter denen sich einige große alte Eichen, Buchen und Eschen befinden. Im Wald befinden. Es gibt zahlreiche Fuchs- und Dachsbauten.

Durch den Baum Altbestand gibt es zahlreiche Baumhöhlen in denen Spechte, Kleiber und mindestens ein Waldkauzpaar sowie Baummarder leben. Auch Waschbären finden dort Platz um zu ruhen. Durch die natürliche Verjüngung innerhalb des Waldes und das zurückgelassene Totholz gibt es außerdem jede Menge zusätzliche Deckung und Unterschlupf für große und kleine Lebewesen. Der Wald ist umgeben von Argarflächen auf denen Mais, Getreide und Raps und Rüben angebaut werden und die von Gräben und lockeren Verbünden von Hegebüschen durchzogen sind. Weiterhin grenzt der Wald an einen Renaturierten Bachlauf der ihn mit ausreichend Wasser versorgt.

Nachtaktivität

Wildtiere haben ihre Aktivität in die Nacht verlegt zumeist aus Gründen der Anpassung an ihre Nahrung, einige aber auch um weniger Konkurrenz beim Nahrungswewerb zu haben. Andere Spezies wie z. B. Fledermäuse aber auch weil ihre natürlichen Feinde wie Greifvogel tagaktiv sind. Weiterhin lässt sich sagen das Vögel mit der Ausnahme von Eulen eher tagaktiv und Säugetiere eher nachtaktiv sind, vor allem Kleinsäuger. Nachtaktive Tiere schlafen tagsüber meinst versteckt im Unterholz, auf Bäumen, in Baumhöhlen oder in Erdbauten und viele sind farbenblind und selbst eher unauffällig gefärbt. Geruchs und Hörsinn sind meist exzellent und die Augen an das Leben in der Nacht angepasst. In ihren Augen befindet sich eine Netzhaut die mit überdurchschnittlich vielen Stäbchen versehen ist und sie verfügen über besonders große oder stark erweiterbare Pupillen. Hinter der Netzhaut befindet das sogenannte Tapetum lucidum, eine reflektierende Schicht. Sie wirft das Licht auf die Netzhaut zurück um die Lichtausbeute zu verstärken und ist für den Katzenaugeneffekt verantwortlich.

Die Dunkelheit bietet den Tieren Schutz. Um den Menschen auszuweichen haben viele Tiere laut einer Studie von „Science“ ihre Aktivität in die Nacht verschoben.
Studie: The influence of human disturbance on wildlife nocturnality, [Gaynor et al., Science 360, 1232–1235 (2018) ]

Danke


Unser Dank gilt insbesondere den Waldeigentümern und dem Jagdpächter die uns ermöglicht haben dort zu arbeiten.
Besonders auch Herrn Gerstein und Herrn Götz von der Deutschen Wildtierstiftung und Wildkatzenexpertin Frau Krug vom BUND (Steckbrief: Wildkatze) für die fachliche Beratung. Momentan führen wir noch mit Fr. Krug eine Lockstockkartierung zur DNA-Analyse der Wildkatze durch.

Ausblick

Nach ausgiebiger Erprobung der Technik werden wir demnächst die fotografische Erschließung neuer Habitate und Gegenden in Angiff nehmen.

Diese Seite ist ein Auszug aus unserem Projekt und nur ein kleiner Teil unserer bisherigen Aufnahmen.